Eine French Press ist auch bekannt als Stempelkanne, Kaffeepresse, Cafetiere oder Bodumkanne. Sie ist ein schnörkelloses Kaffee Zubehör und überzeugt durch ihre einfache Bedienung und die Fähigkeit, einen vollmundigen und aromatischen Kaffee zu brühen. Das Wasser umspült den Kaffee direkt. In Ermangelung eines feinen Papierfilters verbleiben die Öle im Getränk und verstärken den Geschmack. Die Fans der French Press lieben diesen Effekt.
Ob als Einzelportion oder 1l Variante, ob aus Edelstahl oder Glas: die French Press ist eine hervorragende Wahl. Jeder Kaffee Liebhaber sollte diese Art der Kaffeezubereitung zumindest einmal probiert haben.
Wassermenge
300ml
Kontaktzeit
3-4min
Temperatur
90°C-96°C
Mahlgrad
Mittel-Grob
Kaffeemenge
21g
1. Kaffeebohnen vorbereiten
Wählen Sie die Kaffeebohnen sorgfältig.
Dann geht es an Mahlen. Für eine French Press empfehlen wir einen groben Mahlgrad, ähnlich der Konsistenz von grobem Meersalz. Das grobe Mahlen ist wichtig, um zu verhindern, dass der Kaffee bitter schmeckt und um sicherzustellen, dass der Filter keinen Kaffeesatz durchlässt.
2. French Press vorwärmen
Spülen Sie Ihre French Press zunächst mit heißem Wasser aus. Dies hilft, die Temperatur während des Brühprozesses stabil zu halten. So bleibt Ihr Kaffee länger heiß.
3. Kaffee dosieren
Eine allgemeine Empfehlung ist, auf 240 ml Wasser ca. 15 Gramm (ca. 1 gehäufter Esslöffel) Kaffee zu verwenden. Passen Sie diese Menge nach gewünschter Stärke des Kaffees an.
Wenn Sie hier präziser dosieren wollen, bietet sich ein Kaffeelöffel mit genauer Grammangabe an.
4. Wasser erhitzen
Erhitzen Sie das Wasser auf ca. 90-96 °C. Wenn Sie kein Thermometer oder Wasserkocher zur Hand haben mit dem ein exakter Temperaturbereich ausgewählt werden kann, lassen Sie das Wasser nach dem Kochen ca. 30 Sekunden lang abkühlen.
5. Präinfusion oder Vorbühen (Blooming)
Ähnlich wie bei der Zubereitung mit dem Handfilter sollten Sie den Kaffee in der Stempelkanne zunächst vorbrühen, damit er aufquellen kann.
Geben Sie dazu den gemahlenen Kaffee in die French Press und fügen Sie eine kleine Menge des heißen Wassers hinzu. Lassen Sie den Kaffee ca. 30 Sekunden lang "blühen". Das CO2 wird freigesetzt und das Aroma des Kaffees verstärkt sich.
6. Brühen
Fügen Sie nach der kurzen Wartezeit das restliche Wasser hinzu und rühren Sie leicht um, damit der Kaffee vollständig mit Wasser bedeckt ist.
7. Brühzeit
Setzen Sie nun den Deckel auf die French Press, ohne den Stempel zu drücken, und lassen Sie den Kaffee ca. 4 Minuten lang ziehen.
Für einen stärkeren Kaffee verlängern Sie die Zeit auf bis zu 5 Minuten. Auch hier gilt: einfach ausprobieren und an den Lieblingsgeschmack herantasten.
8. Kaffee pressen
Drücken Sie den Stempel langsam und gleichmäßig nach unten.
Nun zeigt sich auch, ob der Mahlgrad passend gewählt wurde. Bei einem viel zu feinen Mahlgrad, lässt sich der Stempel schwer drücken. Ist der Mahlgrad zu grob, lässt sich der Stempel zu leicht drücken und Ihr Kaffee schmeckt zu dünn.
Vorteile
Volle Geschmacksextraktion
Einfache Bedienung
Kein Papierfilter nötig
Nachteile
Sedimente im Kaffee
Reinigungsaufwand
Die Geschichte der French Press ist geprägt von Innovation und Zufall. Eine weit verbreitete Anekdote erzählt von einem französischen Wanderer, der im 19. Jahrhundert Kaffeepulver mit heißem Wasser mischte. In seiner Eile vergaß den Kaffee zu filtern. Um das Problem zu lösen, setzte er einen Metallstab in den Topf ein und trennte den Kaffeesatz vom gebrühten Kaffee. Dieser improvisierte Akt der Zubereitung legte den Grundstein für die French Press oder Cafetiere, wie wir sie heute kennen.
Die erste Patentanmeldung erfolgte 1852 durch die Franzosen Mayer und Delforge. Die Version war noch weit entfernt von den heutigen Modellen und bot keinen dichten Abschluss zwischen dem Stempel und der Kannenwand, Kaffeesatzreste verblieben im Getränk. Die moderne Form der French Press wurde in den 1920er Jahren von den italienischen Designern Attilio Calimani und Giulio Moneta weiterentwickelt. Sie meldeten ein Patent für Verbesserungen am Filter und Stempelmechanismus an, die die Kanne effizienter und benutzerfreundlicher machten.
1958 führte der Schweizer Faliero Bondanini den federbelasteten Kantenfilter ein. Bondanini patentierte seine Version unter dem Namen "Chambord". Die elegante und praktische Konstruktion der Chambord-Kanne trug wesentlich zum weltweiten Erfolg der French Press bei.
Heute ist die French Press in verschiedenen Materialien wie Glas, Edelstahl und Keramik erhältlich. Ihre Geschichte spiegelt die Entwicklung der Kaffeezubereitung über die Jahrhunderte wider und zeigt, wie aus einer Notlösung ein weltweit geschätzte Methode wurde.